Die Überschrift sagt es bereits! Dieser Artikel listet die Gleise, Signale und Weichen der Güterumgehungsbahn Münster auf. Weitere Artikel, die sich mit Abschnitten der Strecke beschäftigen werden, gehen dann auf mehr Details und auch die Historie ein.
Gleise
Zur Übersicht zunächst ein Plan der Gleise aus eigener Produktion (Quellen: NBAI, BNNA, Ortsbesichtigung; ein Klick auf das Bild liefert eine Version in großer Auflösung). Obwohl das bei Gleisplänen nicht unbedingt so ist habe ich versucht die tatsächliche Lage wiederzugeben, denn die Umgehungsbahn beschreibt ja in der Tat einen Bogen um den Süden und Osten Münsters herum.
Von der DB gibt es Gleispläne für Teilbereiche im SVG-Format (Links auf die Website “TEN Spurpläne“):
Für die Anschlussstelle Höltenweg gibt es keinen Plan (mehr?).
Auf der Strecke sind 80km/h erlaubt, mit folgenden Ausnahmen:
60km/h in Bf Sudmühle
50km/h von Ende Üst Pleister bis Anfang Bf Kanal
60km/h bei der Einfahrt in Bf Mecklenbeck (nur in dieser Richtung)
Signale
Esig sind Einfahrsignale vor einem Bahnhof, Asig Ausfahrsignale. Bksig Blocksignale regeln, wer in einen Streckenblock einfahren darf. Beim Klick auf den Namen des Signals gibt es ein Bild davon.
Hier eine Liste der Signale, von Süd nach Nord (Quelle: NBAI, dort Strecke 2010 und 2011 sowie eigene vor Ort-Recherche).
Entgegen den Angaben in NBAI gibt es das Signal B916 nicht mehr – an dessen Stelle steht eine Trapeztafel, Signal Ne1. Dort müssen Züge halten; alles weitere wird per Anweisung geregelt. Ich nehme an, dass so selten Verkehr auf dem Gegengleis unterwegs ist, dass sich die Wartungskosten für ein Signal nicht rentieren. Ich habe jedenfalls an dieser Stelle noch nie eine Fahrt auf dem Gegengleis gesehen.
Hier eine Liste Signale, von Nord nach Süd (gleiche Quellen wie zuvor):
Die Nummer der (ausgebauten) Weiche für die Anschlussstelle Höltenweg ist mir nicht geläufig.
Hier noch Bilder zu den Weichenbereichen.
Das südwestliche Ende der GUB im Bahnhof Mecklenbeck mit Weiche 742 in der Ferne (Blick Richtung Sudmühle)
Weiche 743 liegt links vom aktuellen Standort.
Das war Weiche 544 (ausgebaut 2017/2018) zur Anschlussstelle Unterwerk (Blick Richtung Mecklenbeck)Die GUB (rechts) stößt per Weiche 590 auf die Gleise des Abzweigs Lechtenberg (Blick Richtung Mecklenbeck)Das West-Ende des Bahnhofs Kanal, mit 2018 frisch erneuerten Weichen 593, 594 und 595 weiter hinten (Blick Richtung Sudmühle)Das war sie: Weiche 597 zum DB-Depot (ausgebaut 2017/2018). Blick Richtung Sudmühle.Das Nord-Ende des Bahnhofs Kanal bei Weiche 599 (mit 598 weiter hinten), mit 2018 erneuertem Schotter (Blick Richtung Mecklenbeck)Kurz vor Bahnhof Sudmühle: Verzweigung in drei Gleise, mit Blick auf Weiche 905 (und 903/ 904 weiter hinten; Blick Richtung Mecklenbeck)
There are 5 main lines (Wanne-Eickel-Hamburg counts twice because it leads Southwest and Northeast) and 4 regional lines (one of them cargo only: to Warstein, by Westfälische Landes-Eisenbahn).
Münster connections. Map (c) 2013 Google; red track marks (c) me
They are, around the clock and starting on the top:
Das klingt bisher mäßig spannend; aber Punkt 7.8 der Tagesordnung “Das Schienengüterverkehrsnetz in Münster – Sachstandsbericht zur aktuellen Entwicklung” klingt interessant, und dort besonders die Berichtsvorlage von Frau Dr. Kreft-Kettermann (2014: Abteilungsleiterin bei der Stadt Münster für Stadt- und Regionalentwicklung, Statistik) vom 18.05.2005.
Der Text und die Anlage (PDF) kann heruntergeladen werden. Da das Link dynamisch und auf die Web-Session bezogen ist, bitte den oben angegebenen Link auf Punkt 7.8 der Tagesordnung verwenden, und dann die Berichtsvorlage auswählen.
Der Bericht an sich ist pro-Bahn, im wirtschaftlich vernünftigen Rahmen. Hier eine Zusammenfassung mit meinen Kommentaren (markiert mit “CT: “), die das eher trübe Bild von 2014 reflektieren.
Besitzer von Eisenbahn-Infrastruktur in Münster sind:
DB AG, also die Deutsch Bahn
Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE)
Städtische Industriestammgleise
Gleisanschlüsse im Eigentum Dritter
Nachfolgend Informationen zur den einzelnen Anlagen
Güterumgehungsbahn (DB)
Benutzt von Ganzzügen im sog. hochwertigen Güterverkehr aus Süddeutschland und dem Rhein-Ruhr-Raum in Richtung Hamburg
Täglich 20 Fahrten, hinzu kommen noch sog. dispositive Fahrten CT: Das könnte auch 2018 so stimmen.
Ab 2015 hätte die GUB wegen des Ausbaus anderer Strecken obsolet werden können; dies ist auf absehbare Zeit jedoch nicht mehr der Fall CT: Die GUB wird auch in 2018 noch genutzt und wurde Ende 2017/ Anfang 2018 renoviert.
Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE)
Anschluss Sauerstoff-Werk Westfalen AG an die WLE-Strecke nach NeubeckumAnschluss Sauerstoff-Werk Westfalen AG – Tor zum Werksgelände
Im Streckenabschnitt Münster – Neubeckum seit 1995 im sog. im Auslaufbetrieb CT: Die Strecke ist marode und erfordert eine geländegängige Lok sowie einen seefesten Lokführer ;-). Manche der Holzschwellen kann man mit dem Finger durchbohren. Es wird allerdings über eineReaktivierung für den Personenverkehrnachgedacht, die wohl nicht ganz billig werden dürfte. 2018: Mehr als nachgedacht; die Reaktivierung ist für 2023 geplant.
Eisenbahngüterverkehr bis zum Jahr 2008 zugesichert
Anschlüsse:
Sauerstoffwerk Westfalen AG CT: Die Westfalen AG in Gremmendorf wird noch bedient, aber das Werk schließt bald, womit auch der Anschluss obsolet wird (Stand 2018; siehe auch Bilder oben von 2013)
Pebüso CT: Die Produktion von Pebüso in Münster ist nicht mehr am Stadthafen II angesiedelt (siehe auch Stadthafen II weiter unten)
Teerbau CT: 2018 am Höltenweg, aber nicht (mehr) in WLE-Nähe
Rhenus CT: Am Stadthafen I
VTG Lenkering CT: Am Stadthafen I
Stadtwerke Münster CT: Die Stadtwerke Münster am gleichen Hafen werden wohl nicht mehr bedient (siehe auch Stadthafen I weiter unten)
periodische Militärverladungen CT: Seit die Briten weg sind dürfte auch an der Panzerrampe in der Loddenheide nicht viel los sein (Update: der Anschluss zur WLE-Strecke existiert nicht mehr seit ca. 2016; siehe auch vorher/nachher-Foto unten)
Halle Münsterland (Eisenbahn-Messe) CT: Gleise zur Halle Münsterland gibt es nicht mehr (in der Nähe der Hallen schon). Für die Messen wird jetzt der Ostbahnhof an der Lippstädter Straße genutzt.
Ihr Erhalt ist insbesondere im Stadtgebiet Münster bis auf weiteres sicherzustellen
Umschlagterminal Münsterland (Containerverladung)
Umschlagterminal Münsterland (Containerverladung) – WärterhäuschenUmschlagterminal Münsterland (Containerverladung) – Blick nach NordenUmschlagterminal Münsterland (Containerverladung) – Blick nach Süden, zum Wärterhäuschen hin
CT: Wo? An der Siemensstraße, südöstlich vom Güterbahnhof Münster, anfangs parallel zur Industriestammgleis Robert-Bosch-Straße (siehe unten).
Die Infrastruktur wird derzeit über die Spedition Sander unterhalten und gesichert CT: Das Gebäude der Containerverladung sieht verwaist aus, der Schriftzug ist beschädigt. Anfang 2018 war eine Scheibe an der Tür eingeschlagen. Hier parken öfters Laster, Anhänger und Sonderfahrzeuge der DB. Auch bei Gleisarbeiten wird das Gelände genutzt, z.B. für das Beladen und Entladen von Bauzügen mit Schotter, Schwellen etc.
Industriestammgleis Höltenweg
Anschluss Höltenweg, südlich des Kesslerwegs. Das ganz linke Gleis kommt von der GUB.Anschluss Höltenweg, nördlich des Kesslerwegs. Das rechte Gleis führt zur GUB.
CT: Wo? Westlich des Höltenwegs. Das ist der “Frugenta”-Anschluss an die Güterumgehungsbahn (Bf Kanal).
Im direkten Eigentum der Stadt Münster
Die DB Netz AG den Gleisanschlussvertrag zum 30.09.2000 gekündigt
Anschlussweiche zurückgebaut, Industriestammgleis Höltenweg deaktiviert CT: So ist es; keine Verbindung mehr zur GUB; die Gleise werden zum typischen EBBW (ex-Bahn Birkenwäldchen).
Industriestammgleis Robert-Bosch-Straße
Industriestammgleis Robert-Bosch-Straße, südlich des BahnübergangsIndustriestammgleis Robert-Bosch-Straße, Nähe Firma Kiffe Waggonbau
CT: Wo? An der Robert-Bosch-Straße, südöstlich vom Güterbahnhof Münster, anfangs parallel zum Gleis für das Umschlagterminal Münsterland (siehe oben).
Im direkten Eigentum der Stadt Münster
Firma Kiffe Waggonbau an der Siemensstr. 4, die Waggons zur Reinigung, Wartung und Reparatur erhält, nutzt das Gleis CT: Etliche Gleise im Süden sind verschwunden; der Anschluss zur Firma Kiffe wird auch 2018 noch genutzt.
Stadthäfen I und II Gleisanlagen
Südufer des Stadthafens I, Blick nach Osten vom Ende des Hafenbeckens ausAnschlussgleis der Stadtwerke Münster am Stadthafen IPebüso-Gelände nördlich des Stadthafens II, Blick vom Albersloher Weg
CT: Wo? Anschluss an den Güterbahnhof (Hauptbahnhof?) Münster.
Im Eigentum der Stadtwerke Münster GmbH bzw. unter städtischer Beteiligung
Im Stadthafen I findet derzeit Schienengüterverkehr (1990 1114 Waggons, 401 Waggons 1996, 244 Waggons 2001, 174 2003 zurück) CT: In 2014 dürften es 0 Waggons gewesen sein.
Nach Fertigstellung der GuD-Anlage (Ende 2005/ Anfang 2006) wird sich das Transportaufkommen voraussichtlich weiter verringern CT: Das ist wohl so passiert.
Die Gleise im Stadthafen II werden derzeit nicht genutzt. Perspektivisch ist eine Deaktivierung zu prüfen. CT: Gepflegt wird jedenfalls nichts mehr.
Gleisanlage im Gewerbegebiet Loddenheide/ Verladerampe
CT: Wo? Anschluss an die WLE-Strecke Münster-Neubeckum, direkt nach der Überquerung der B51.
2003 in das Eigentum der Bundesfinanzverwaltung übergegangen
Panzerverladerampe wird derzeit von den britischen Streitkräften genutzt CT: Wegen Abzug der Briten nicht mehr. Der Anschluss an die WLE-Strecke wurde zwischen 2012 und 2016 abgebaut; die Weiche ist noch vorhanden. Auf dem Gelände der Rampe hinauf zur WLE-Strecke befindet sich heute eine Mercedes Benz-Niederlassung. Die Verladerampe und Gleis-Schleife in der Loddenheide existieren in 2018 noch.
Nebengleisanschluss Meßkamp/ Nienkamp
Ehemaliger Anschluss Meßkamp/ Nienkamp (2014; mittlerweile komplett samt Weiche abgebaut)
CT: Wo? Anschluss an die Strecke Münster-Rheine, am Nordende von Münster Zentrum Nord.
Im Eigentum der RWE AG
Ein Seitenstrang zwischen den Straßen Meßkamp und Nienkamp verläuft auf städtischem Grundstück. Dieses Gleis wird von der RWE, ehemals VEW, nicht mehr genutzt. CT: Nicht mehr angeschlossen und komplett zurückgebaut.
Die DB AG hat einen kompletten Rückbau der Gleise wegen der enormen Unterhaltungsaufwendungen nahegelegt. Die RWE hat zugesichert, den Rückbau der Gleise zu organisieren. CT: Das ist passiert.
Die Gleisfläche soll möglichst als Radweg ausgebaut werden, so dass eine durchgehende Radwegeverbindung von der Gasselstiege (YorkCenter) entlang des Germania-Geländes durch den nördlichen Wienburgpark bis zum Zentrum Nord entsteht. CT: Das ist passiert.
Pläne
Zu dem oben erwähnten Bericht gibt es einen Plan “Anlage 1 – Das Schiengüterverkehrsnetz in Münster – Bestand und Planung.pdf”. Ich werde versuchen eine Erlaubnis zur Veröffentlichung zu bekommen. Bis dahin beschreibe ich die Lokalitäten rein textlich.
Industriegebiet Nord-Hessenweg
CT: Wo? Abzweig aus Süden Richtung Osten an der Zentraldeponie vorbei über den Kanal, zwischen Coerde im Süden und Gelmer im Norden. Schwer zu glauben, weil der Kanal mit einer neuen Brücke gequert werden müsste; die Strecke nach Osnabrück wäre auf der richtigen (Ost-) Seite des Kanals, aber dann wäre der Schiffahrter Damm zu queren.
Die Anbindung an die Bahnstrecke Münster – Rheine der DB Netz AG ist vorgesehen, das Planfeststellungsverfahren ist hier in Vorbereitung. CT: Nichts zu sehen davon. Und der Report stammt von 2005…
Industrie- und Gewerbepark Münster-Südwest in Amelsbüren
CT: Wo? Abzweig aus Norden Richtung Westen knapp nördlich der Kanalbrücke und der Wiedaustraße, an einem neuen Industriegebiet an der Strecke vorbei zum Hansa Business Park.
Ein Anschluss an die DB Bahnstrecke Münster – Dortmund ist vorgesehen
Die Realisierung dieser Maßnahme hängt neben dem Interesse von Firmen in hohem Maße von dem zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnitts Münster – Lünen ab CT: Dieser Ausbau passiert partout nicht, seit bald 100 Jahren schon, wird aber von Münsteraner Politikern nachdrücklich gefordert, weil davon u.a. der Anschluss Münsters ans RRX-Netz (Rhein-Ruhr-Express) abhängt.
Seit gestern habe ich diejenige Ausgabe der Zeitschrift “Eisenbahn Geschichte” in Besitz, die den Artikel “Entlastung für die Rollbahn” von Heinz Kilian (co-Autor von “Münster und die Eisenbahn”) und Christian Hübschen enthält.
“Hurra!” auf der einen Seite, weil der Artikel in geballter Kürze so ziemlich alles beschreiben dürfte, was es über die Umgehungsbahn zu sagen gibt.
“Arghh” auf der anderen Seite, weil ich schon reichlich selbst geforscht und geblättert habe und eine Menge der Dinge, die “ich entdeckt habe” (für mich, natürlich) bereits vor Jahren ausführlich(er) beschrieben worden sind. Ich fühle mich ein bisschen wie Kolumbus, der auf der Rückfahrt von Amerika auf den “Lonely Planet USA” in der Schiffsbibliothek stößt :-).
Nun ja, und doch! Tröstlich ist das gute Gefühl, auch ohne fremde Hilfe und Zugriff auf Bahn-Archive selbst eine ganze Menge herausgefunden zu haben. Was habe ich über den Artikel und das Buch hinaus anzubieten?
Photos von vielen Besichtigungen vor Ort, die den Zustand von 2013/14 dokumentieren. Irgendwann ist das auch mal 20 Jahre her und dann sind diese Bilder, Videos und Karten eine schöne Referenz. Hoffentlich.
Berichte und Bilder von Details, die über den Inhalt des Artikels hinaus gehen und die sonst nirgendwo beschrieben sind.
KML-Dateien für Google Earth, die der Dokumentation dienen und mit denen jeder selbst vom Schreibtisch aus forschen, schauen und vergleichen kann.
Seen at the former Containeranlage in Münster. BTW, this is a place where often some interesting vehicles can be found, parking there over the weekend in example.
Ich bin ein neugieriger Typ. Mir ist, wie vielleicht so manch anderem auch, auf der Fahrt von Münster nach Dortmund aufgefallen, dass die Strecke kurz hinter Amelsbüren ein unverkennbares “Schlagloch” hat. Und zwar so deutlich, dass man denkt “lag da eine Schwelle AUF dem Gleis?!”. Ich übertreibe nur ein klein wenig 😉
Vermutlich war ich der Einzige im Zug, der sich das Schlagloch mal vor Ort anschauen wollte. Zum Glück funktioniert im ICE-3 am Wagenende der GPS-Empfang, so dass ich eine recht gute Vorstellung davon hatte, wo der Hubbel sein muss, nämlich nahe einer Brücke zwischen Amelsbüren und Ottmarsbocholt (diese Namen… :-)).
Lünen-Münster, Blick nach Norden (Amelsbüren, nördl. Brücke)Lünen-Münster, Blick nach Norden (Amelsbüren, nördl. Brücke; Ausschnitt)
Beim Ortstermin sah ich zunächst nichts furchtbar Auffälliges wie etwa einen Stoß, oder eine deutliche Delle, oder ein fehlendes Stück Gleis. Auf den Photos, mit langem Zoom die Strecke entlang geschossen, dagegen schon: Ein deutlicher Buckel befindet sich in der Strecke dort, wo die Brücke ist, inklusive “Wetzmarken” auf den Gleisen. Schaut man sich die Höhe dieses Buckels an wird einem klar, warum man auch im Polstersitz noch etwas davon hat.
Lünen-Münster, Blick nach Süden (nördl. Brücke)Lünen-Münster, Blick nach Süden (nördl. Brücke; Ausschnitt)
Wo kommen die Abnutzungsmarken an den Gleisen her? Ich spekuliere mal… Bei der Fahrt mit dem ICE wird die Stelle mit 140km/h passiert (sagt das GPS). Der Hubbel ist so groß, dass der Wagen 3-4 mal nachwippt und sogar, und das kann man mit einem Klacken hören, die ersten Male den Endanschlag berührt. Anscheinend haben Räder und Drehgestell hier einiges an Kräften zu übertragen, was sich auf die Schienen niederschlägt.
Heute morgen habe ich mein Smartphone die Beschleunigungen mal messen lassen, einfach flach auf dem Tablett vor mir liegend, die Längsachse in Fahrtrichtung (mit “Sensor Kinetics Pro”). Wissenschaftlich genau wird das nicht sein, aber unterhaltsam allemal. Oben in türkis die vertikale Komponente, die, welch’ Überraschung, im Normalfall bei rund 9.81m/sec² liegt. Unten, in grün und rot, die Komponenten längs und quer der Strecke.
ICE Bocksprung (Beschleunigung, 3 Achsen)
Wie man schön sieht, gibt es in der Mitte ein paar deutliche Spitzen mit 2-3m/sec² in der vertikalen Komponente, die den initialen Stoß und ein paar Nachschwinger zeigen.
Frage ans Publikum: Ist das normal, oder ein Fall für die baldige Justierung der Gleislage?